Vahrenwald in der Mitte des 19. Jahrhunderts
In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Vahrenwald bei weitem nicht so stark besiedelt wie wir es heute kennen. Im damaligen Dorf Vahrenwald lagen 17 Bauernhöfe und ca. 63 An- und Abbauerstellen. Je nach Landbesitz teilten sich die Höfe in Vollmeier mit ca. 120 Morgen, in Großköthner mit ca. 75 bis 80 Morgen, in Kleinköthner mit 36 bis 40 Morgen und in Brinkbesitzer mit 20 bis 25 Morgen auf. Da es zu dieser Zeit noch keine Straßenbezeichnungen in Vahrenwald gab, wurden die Höfe nach Reihenfolge nummeriert.
3 Vollmeierhöfe verteilten sich auf die Besitzer:
Nr. 1 Busse
Nr. 2 Sander
Nr. 3 Rotermund
4 Großköthnerhöfe:
Nr. 4 Busse
Nr. 5 Harke
Nr. 6 Quentin
Nr. 7 Meinecke
4 Kleinköthnerhöfe:
Nr. 8 Quentin
Nr. 9 Gärtner
Nr.10 Hanebuth
Nr.11 Meine
6 Brinkbesitzer:
Nr.12 Engelke
Nr.13 Deiters
Nr.14 Gärtner
Nr.16 Kater
Nr.17 Eicke
Dazu kamen 63 Häuser der An -und Abbauer. Schutzherr und Obrigkeit dieser 80 Häuser in Vahrenwald war der Vorsteher. Von 1840 bis 1878 wurde dieses Amt in Vahrenwald von Heinrich Hanebuth wahrgenommen. In einer Zwischenzeit von 6 Jahren hatte das Amt Großköthner Harke inne. Von 1878 bis 1891 führte Mauermeister Büttner die Amtsgeschäfte des Vorstehers in Vahrenwald. Vor dieser Zeit, von 1800 bis 1836, wurde die Aufgabe der Obrigkeit vom so genannten Bauermeister durchgeführt. Dies war in Vahrenwald für 36 Jahre Johann Heinrich Hagebuth. 1891 wurde das Dorf Vahrenwald der Stadt Hannover zugeschlagen. Damit war auch das Amt des Vorstehers im alten Sinn in Vahrenwald beendet.
Das Amt des Vorstehers in Vahrenwald war anfangs ein reines Ehrenamt. Später, mit zunehmender Bevölkerung und der damit verbundenen Arbeit wurde eine Entschädigung von 24 Talern pro Jahr gezahlt. Dem Vorsteher war als Hilfe ein Gemeindediener beigegeben, der die Steuern einsammelte und Bekanntmachungen herumtrug.
Im Dorf Vahrenwald gab es auch einen Nachtwächter mit Hund und Horn, der die Nachtstunden ausrief und bei Feuergefahr mit dem Horn Alarm blies.
In diesem Fall griffen die Bauern und Abbauern zum ledernen Feuereimer, der sich in jedem Haus befand. Danach liefen alle zu einem vorbestimmten Platz, wo sie der Vorsteher, der zugleich Brandmeister war, erwartete. Dieser führte sie zur Brandstelle, wo mit Löscheimern gelöscht wurde. Das Schicksal hat es aber mit Vahrenwald gut gemeint, da es aus dieser Zeit keine großen Brände zu berichten gibt.